Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die vor allem Frauen betrifft. Es äußert sich durch eine unproportionale Fettvermehrung an Beinen, Armen, Hüfte oder dem Gesäß. Typisch sind Druckempfindlichkeit, Schweregefühl, schnelle Hämatombildung und starke Schmerzen – körperlich wie emotional stellt diese Krankheit eine enorme Belastung für betroffene Frauen darf.
Die Erkrankung wird häufig erst spät erkannt und fälschlich als Übergewicht oder Bewegungsmangel eingeordnet.
Erfahren Sie mehr über das Lipödem in unserem Blogartikel: „Was ist eigentlich dieses Lipödem?“
Zwischen Studium, Social Media und Sport – das Leben nach drei Lipödem Operationen
Jule ist 22 Jahre jung, Lipödem Heldin bei LIPOELASTIC, Content Creatorin und Life Coaching Studentin im sechsten Semester. Nach einer fehlgeschlagenen ersten Liposuktion im Jahr 2022 hat sie 2024 noch zwei weitere Eingriffe durchführen lassen – diesmal mit Erfolg.
In diesem Beitrag gibt sie einen ehrlichen Einblick in ihr Leben nach den OPs: zwischen Studium, Teilzeitjob, Social Media, Sport und der Suche nach einem neuen Körpergefühl.
„Meine Beine haben nie zu meinem Körper gepasst“ – Der Weg zur Lipödem Diagnose
Die ersten Veränderungen zeigten sich für Jule nach dem Absetzen der Pille. Innerhalb von sechs Monaten nahm sie 25 Kilo zu – trotz gesunder Ernährung und regelmäßigem Sport. Besonders auffällig: der Unterschied zwischen ihrem schlanken Oberkörper und den zunehmend kräftigeren Beinen.
„Egal wie dünn ich war, wie flach mein Bauch war – meine Beine passten optisch nie zum Rest meines Körpers“
Dazu kamen Beschwerden wie Schweregefühl, Schmerzen bei Berührung und häufig blaue Flecken.
Durch eine Bekannte, die sie über Instagram auf ihren Körperbau ansprach, wurde Jule auf das Lipödem aufmerksam. Auf deren Empfehlung hin ließ sie sich von einem Phlebologen untersuchen – mit klarer Diagnose: Lipödem, Stadium 1.
Die Diagnose kam schnell – und mit ihr auch die Entscheidung für eine OP:
„Ich bin jung und habe noch mein ganzes Leben vor mir. Ich wollte herausfinden, ob ich durch die OPs schmerzfrei werden kann – und ob ich den Körper zurückbekomme, für den ich jeden Tag so hart arbeite. Ohne mich erstmal jahrelang täglich in eine Kompression zwängen zu müssen.“
Eine OP, die alles schlimmer machte – und zwei, die alles veränderten
Jule´s erste Liposuktion im Jahr 2022 wurde von einem Schönheitschirurgen durchgeführt – mit enttäuschendem Ergebnis. Der Chirurg saugte zu wenig Fett ab und wenige Monate später war der Zustand schlimmer als vor dem Eingriff: die Schmerzen wurden stärker und die Umfänge an Beinen und Armen nahmen erneut zu.
2024 entschied sie sich für zwei weitere Liposuktionen – in einer Fachklinik. Dieses Mal mit Erfolg: sichtbare Entlastung, Schmerzreduktion, besseres Körpergefühl.
„Ich hatte endlich das Gefühl, die Kontrolle über meinen Körper zurückzubekommen.“
Endlich zeigte ihr Körper Reaktionen auf Ernährung und Bewegung. Krafttraining, das vor den Liposuktionen nur bedingt möglich war, machte wieder Spaß. Schmerzen sind zur Seltenheit geworden. Und auch mental begann die Heilung – Schritt für Schritt.
Jule trug nach den Eingriffen unter anderem das TBfLg variant Kompressionsmieder – ideal für die postoperative Phase nach einer Liposuktion an den Beinen.
Ein Alltag zwischen Kreativität, Studium und viel Bewegung
Heute lebt Jule ein aktives, strukturiertes Leben, in dem Bewegung, Ernährung und Selbstfürsorge eine zentrale Rolle spielen.
Ihr Tag beginnt früh – meist zwischen 6:00 und 6:30 Uhr. Morgens nimmt sie sich Zeit für sich: Mobility, LIPOELASTIC Collagen, Journaling, ein Proteinkaffee. Danach startet sie in den Arbeitsalltag als Lipödem Heldin.
„Ich schreibe Skripte und Blogartikel, nehme Videos auf und betreue unsere Influencerinnen.“
Nach einer kurzen Mittagspause mit einer schnellen Mahlzeit geht es weiter – mit Uni-Aufgaben, Hausarbeiten oder Social-Media-Projekten.
Abends steht, unter der Woche, meist Sport auf dem Programm: Jule tanzt viermal pro Woche, geht am Wochenende ins Fitnessstudio – und ab und zu geht sie laufen, inlineskaten oder schwimmen.
„Ich versuche so viel Bewegung wie möglich in meinen Alltag einzubauen. Ich mache fast jeden Tag Sport – nicht aus Druck, sondern weil es mir gut tut..“
Für diese aktive Tagesstruktur trägt Jule mittlerweile nur noch bei Bedarf Kompression – etwa bei längeren Reisen. Dafür nutzt sie am liebsten die ACTIVE leggings und die FLOW leggings.
Zwischen Fortschritt und Zweifel – was bleibt, ist die Angst
Auch wenn Jule sich heute in ihrem Körper wohler fühlt als je zuvor – ganz frei ist sie nicht. Es gibt Tage, an denen sie zweifelt. Tage, an denen sie im Spiegel ihren früheren Körper sieht – obwohl er längst nicht mehr da ist.
„Manchmal ist es noch schwer zu glauben, dass das jetzt wirklich mein Körper ist. Besonders, wenn ich mal ein paar Tage nicht perfekt gegessen habe oder mal wieder Wassereinlagerungen da sind.“
Dazu kommt eine tiefe Angst, dass das Lipödem zurückkehren könnte – etwa bei hormonellen Veränderungen oder in einer zukünftigen Schwangerschaft.
„Nach der ersten negativen OP-Erfahrung sitzt die Sorge einfach tief. Ich habe oft Angst, dass das Lipödem zurückkommt – und dass ich etwas falsch mache, obwohl ich alles richtig machen will.“
Lesen Sie unseren Artikel zum Thema „Selbstliebe und -fürsorge bei Lipödem“.
„Ich will Frieden mit meinem Körper“ – Jule´s Ziele und ihre Botschaft an andere
Heute möchte Jule mehr als nur einen funktionierenden Alltag – sie möchte Frieden schließen. Mit der Krankheit, mit den OPs – und mit sich selbst und ihrem Körper. Sie möchte essen, weil ihr Körper Energie braucht. Und Sport machen, weil es ihr guttut. Nicht aus Zwang oder mit schlechten Gefühlen – sondern aus Freude.
„Ich will mich nicht kontrollieren – ich will mich verstehen.“
Jule spricht offen darüber, dass der Weg mit Lipödem kein leichter ist – und auch, dass die Liposuktionen kein einfacher Ausweg sind. Dennoch waren die Eingriffe für sie ein Schritt in ein neues Leben.
„Ich möchte zeigen: Die OPs sind kein einfacher Weg – aber sie können das Leben verändern. Trotz aller Herausforderungen ist ein normales Leben mit Lipödem möglich.“
Fazit: Selbstbestimmung statt Stillstand
Jule´s Geschichte ist ein starkes Beispiel dafür, wie viel Kraft im ehrlichen Umgang mit Lipödem liegt. Mit Offenheit, Eigenverantwortung und der richtigen Unterstützung gelingt es ihr, ihr Leben aktiv zu gestalten – ohne sich von der Krankheit bestimmen zu lassen.
Sie möchten sich mit anderen Betroffenen austauschen oder mehr über das Lipödem erfahren? Dann treten Sie unserer Facebook-Gruppe der Lipödem Heldinnen bei. Oder begleiten Sie unsere Heldinnen Jule und Lyn auf Instagram.